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"Was ist Einsamkeit?" - Von Eveline Harder

15/12/2019

 
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Einsam sind Menschen, deren Umfeld sich im Laufe der Zeit völlig verändert hat. Der Ehe-/Lebenspartner ist verstorben, der Freundeskreis hat sich zurückgezogen oder ist ganz verschwunden, erkrankt, bettlägerig oder verstorben. Und wenn dann der vereinsamte Mensch nicht in eine Depression verfällt, dann versucht er am Anfang noch, Kino- und Theaterbesuche allein zu bewältigen. Mit zunehmendem Alter fällt aber auch dies flach, weil der ältere Mensch abends oder nachts nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren will. Jetzt verschließt sich der Mensch, lehnt lose Kontakte ab und verbringt seine Zeit in der Wohnung vor dem Fernseher, der Tag und Nacht läuft – schon als Geräuschkulisse. Er geht einkaufen, wenn viele Menschen unterwegs sind und er ein Bad in der Menge nimmt. Hinzu kommt auch die Kostenfrage, nämlich: Teilhabe am öffentlichen Leben kostet Geld. Und das ist nach dem Tod des Lebenspartners auch weniger geworden.
Da kein Freundeskreis mehr vorhanden ist, gibt es keinen Briefwechsel mehr, der noch von der älteren Generation gepflegt  wird.
Schon Margarete Mitscherlich-Nielsen (1917-2012) sagte, sie konnte nur so alt und lebendig am Leben teilnehmen, weil sie Kontakt hatte und nicht nur mit Gleichaltrigen sondern auch mit vielen Jugendlichen den Austausch pflegte. Kommunikation ist im Alter wichtig, das A und O.
Ich denke dabei hier in Berlin an das Sozialwerk Berlin e.V., ein Altenselbsthilfezentrum in Berlin-Grunewald, das von ca. 100 Ehrenamtlichen bewirtschaftet wird, 26 Interessenkreise hat, und wo sich die Mitglieder umeinander kümmern. Sobald jemand im Kreis fehlt, wird angerufen, Hilfe bei Krankheit, Krankenhausaufenthalt etc. angeboten.
Für den Einsamen wäre es ein großer Schritt, Kontakt nach außen aufzunehmen. Oft aber ist da das Gefühl, in einem Mäuseglas zu sitzen und nicht herauszukommen. Es wird jede Hilfe abgelehnt oder als Belästigung empfunden, und so vergräbt sich der Einsame weiter in seiner Behausung.
So einfach zum Telefonhörer zu greifen, um ein Gespräch zu führen, ist eine riesige Herausforderung. Dazu gehört Mut und der Wille, die Einsamkeit zu durchbrechen. Das Angebot von SILBERNETZ, der Telefonhotline für einsame Menschen ab 60, ist hervorragend geeignet, hier Abhilfe zu leisten. Nur muss das Interesse hierfür aufrecht erhalten bleiben.
Nachbarschaftshilfe ist ebenfalls eine Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen. Pflegen Sie Kontakt zu Ihren Nachbarn! 
Ich schildere Ihnen den Fall einer 82-jährigen Frau, deren Mann im April 2018 verstorben ist. Sie ist auf den Rollator bzw. Rollstuhl angewiesen, hat abwechselnd zwei Pflegekräfte von Mo-So von 8 bis 12 Uhr, und dann ist sie allein. Die Tochter ist berufstätig. Ja, und der Freundeskreis meldet sich nicht mehr, zieht sich zurück, wie das nicht selten geschieht nach einem Trauerfall. Man möchte keine Klagen hören, und so meldet sich niemand mehr. Die Leere, die entsteht, wenn ein Ehepaar 40 oder 50 Jahre verheiratet war, ist immens. Der Tag zieht sich unendlich in die Länge.
Zu verweisen ist auch auf das Projekt „Tante Inge“, das auf der Veranstaltung von ZEIT ONLINE 2017 vorgestellt wurde anlässlich des Workshops „Alte Säcke und junge Spunde“ – das ich seinerzeit umgetauft habe in „Alte Schachteln und junges Gemüse“, weil es die Zielgruppe näher beschreibt. Hier wird die Kontaktaufnahme zwischen Jung und Alt nicht nur empfohlen, sondern gewünscht. Wir Alten haben den Jungen noch viel zu sagen und können auch zuhören und umgekehrt auch. Immer wieder Kommunikation ist angesagt!
Dann sei noch auf ein Projekt aus den Niederlanden verwiesen, das sich „Ick bin Alice“ (ein Film) nennt. Hier wird eine Computerpuppe zu den einsamen Menschen gebracht, damit sie sich unterhalten und auch beschäftigen können, z.B. Anleitung zur täglichen Gymnastik. Schrecklich und schön zugleich.
Weitere Informationen im rbb-Gesundheitsmagazin vom 4.12.2019 (verfügbar bis 4.12.2020).


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