Von Elke Schilling Es ist soweit. Die Rufnummer 0800 4 70 80 90 des Silbertelefons - reserviert seit 2014! - ist endlich freigeschaltet. Zwei der kürzlich eingestellten neuen Mitarbeiter_innen - unsere Anteil-Nehmenden - sitzen bereit und erwarten den ersten Anruf. Im Hintergrund sicheren unsere Techniker den Ablauf und vor der Tür steht das Team vom rbb-Inforadio. Viertel nach Acht kommt der erste Anruf. Und dann reißt die Kette kaum noch ab. Zwei Tage später - das sind zwei Tagschichten à 12 Stunden am Silbertelefon - sind es bereits mehr Anrufer_innen, als in den acht 24-Stunden-Schichten unseres Feiertagstelefons Weihnachten 2017 bis Neujahr 2018. Auch "alte Bekannte" meldeten sich. Zum Beispiel eine Dame aus Kreuzberg, mit der wir vor acht Monaten erstmals sprachen. Sie freute sich immens und beglückwünschte uns und sich, dass wir nun endlich auf Dauer erreichbar sind. Wie vor fast fünf Jahren beim Start unseres großen Vorbildes, der Silver Line in London, erhalten wir vom ersten Tag an sowohl Anfragen zu Silbernetz-Freundschaften als auch Bewerbungen zukünftiger Silbernetz-Freund_innen. Dazu kommen vielerlei Unterstützungsangebote und zu unserer großen Freude auch Spenden. Bitte weiter so, denn jede Summe, kleine wie große, schenkt uns ein Stück Erleichterung, denn die Sorge, dass uns die nicht unerheblichen Kosten für die Telefonverbindung (für Anrufer_innen kostenfrei) über den Kopf wachsen könnten, ist angesichts dieses fulminanten Starts sehr präsent. Warum erst jetzt? fragt "Marion" auf der Kommentarseite von rbb24. Und "Lotte" antwortet: Weil - anders als in England - weder Wissenschaft noch Politik hierzulande imstande oder willens waren, das Tabu Einsamkeit und die Folgen davon genauer zu betrachten? Weil die Betroffenen oft erst sichtbar werden, wenn sie tot aus ihren Wohnungen abgeholt werden? Weil ihre Sprachlosigkeit es so einfach macht, wegzuhören? Wie gut, dass endlich jemand bereit ist, achtsam hinzuhören und so viele bereit sind, das auch wirksam zu unterstützen. Bitte weiter so!
Angelika
6/12/2018 09:58:21
Eine tolle Sache. Ich bin noch nicht im Seniorenalter aber umgezogen und auch hier im neuen Heim, in diesem kleinen Ort ist Einsamkeit für mich ein Thema. Schade dass so etwas nicht von Seiten des Staats unterstützt wird.
Sabine
6/12/2018 14:28:35
Es wäre so einfach das von staatlicher Seite zu unterstützen. Das Geld stünde leicht zur Verfügung. Leider werden die Milliarden immer nur für weiteren Profit ausgegeben. Und nicht dort, wo der Mensch, der Bürger, das Volk es benötigt. Comments are closed.
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October 2022
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