In den Wahlprüfsteinen hat Silbernetz e.V. sechs Fragen an die im Bundestag sowie im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen demokratischen Parteien gesendet und veröffentlicht nun die Antworten. Die Silbernetz-Wahlprüfsteine behandeln die spezielle Interessenlage älterer Menschen und die Herausforderung, wie Politik besser und wirksamer im Interesse der Menschen zwischen 65 und 117 handeln kann.
„Ich freue mich, dass fast alle Parteien auf Bundes- und Berliner Landesebene auf unsere Fragen geantwortet haben“, sagt Silbernetz-Gründerin Elke Schilling, „Das Thema Einsamkeit ist auf jeden Fall parteiübergreifend auf der Agenda, wenn auch die besondere Relevanz für Ältere und Hochaltrige nicht durchgängig erkannt wird. Schade auch, dass meist offen bleibt, auf Grundlage welcher Daten gezielte Maßnahmen für die älteren Generationen verabschiedet werden sollen.“ Unsere Fragen, der Hintergrund, warum wir sie gestellt haben sowie die Antworten der Parteien zu den Silbernetz-Wahlprüfsteinen sind hier veröffentlicht. Einen Überblick über die Positionen der Parteien bieten die von Silbernetz erstellten Kurzfassungen der wichtigsten Aussagen aus den Rückmeldungen. Am 3. August in "Karliczek trifft..." war es das Thema Einsamkeit, das die Bundesbildungsministerin mit Diana Kinnert, Elke Schilling und Professorin Anette Peters in die Diskussion brachte. Elke Schilling präsentiert Silbernetz ab Minute 30 der Aufzeichnung, die in voller Länge hier aufgerufen werden kann.
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus 8 Jahren Arbeit für das Silbernetz fordern wir im Namen der Unsichtbaren – der älteren Menschen, die unter Einsamkeit und Isolation leiden – von der künftigen Landesregierung in Berlin und der künftigen Bundesregierung:
1. Entstigmatisierung von Einsamkeit durch wirksame Kampagnen, um die Vielfalt und Würde des Alterns und alter Menschen – ohne Altersbegrenzung – im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren, sowie Altersstereotype sichtbar und hinterfragbar zu machen. 2. Untersuchungen zu Ursachen und sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen von Einsamkeit für ALLE Altersjahrgänge – Schaffung einer validen Datenbasis, die abgestimmtes, angemessenes politisches Handeln ermöglicht. 3. Auch wenn Alter an sich keine Behinderung ist, sollten, solange es keine UN-Konvention über die Rechte älterer Menschen gibt, die Grundsätze der Behindertenrechtskonvention nach Art. 3 a-g (Menschenwürde, Nichtdiskriminierung, Teilhabe, Diversität, Chancengleichheit, Zugänglichkeit, Gleichberechtigung), sowie die allgemeinen Verpflichtungen nach Art.4 (insbes. (1) a-i) auf Ältere angewendet werden. 4. Das heißt insbesondere, dass neben Maßnahmen der Unterstützung im Zugang zu digitalen Angeboten und Techniken auch vorhandene niedrigschwellige analoge Kommunikations- und Informationsangebote für Ältere unterstützt und ausgebaut werden müssen. 5. Wie Jugendhilfe muss auch Altenhilfe eine Pflichtaufgabe der Kommunen werden, die mit angemessenen Mitteln ausgestattet wird. 6. Gemeinsinn-Beauftragte*r – Leiter*in Spiegelreferat für Gemeinsinn in der Senatskanzlei/im Bundeskanzleramt mit Zuständigen in den Senatsverwaltungen / Fachministerien – Soziales, Wissenschaft, Gesundheit. Familie, Bildung, Wirtschaft. Am Mittag des 12. Mai erreichte uns eine freudige Nachricht von den Kolleg*innen am Silbertelefon:
100 000 mal wurde die 0800 4 70 80 90 seit dem dem ersten Lockdown gewählt. Und 140 ältere Menschen konnten im April 2021 insgesamt 1175 Stunden mit ihren ehrenamtlichen Silbernetzfreund*innen #einfachmalreden . |
Silbernetz
Das Netz für ältere, vereinsamte oder isoliert lebende Menschen. Silbertelefon
0800 4 70 80 90 täglich von 8-22 Uhr #einfachmalreden. Silbernetz-Freund_innen. SilberInfo - Brücke zu den Angeboten im Kiez. Archiv
Juni 2022
|