Die Kooperation mit zwei unserer wichtigsten Partner endete plötzlich und unerwartet nach zukunftsweisender Vorarbeit. Das stellt das Projekt vor eine Herausforderung, der wir mit der Weihnachts-Kampagne #GEiA "Gegen Einsamkeit im Alter" begegnen. Ausschnitt aus dem ersten Absagebrief vom 11. Oktober 2017: „Liebe Elke, unsere Geschäftsführung ist leider zu dem Entschluss gekommen, dass XXX den Betrieb der Nacht- und Wochenendschichten der Silbernetz Hotline als alleiniger Sponsor nicht realisieren kann. ... Aus diesem Grund hat sich unsere Geschäftsführung schweren Herzens gegen ein weiteres Engagement entschieden.“ Das war das Ende der seit eineinhalb Jahren angebahnten und verhandelten Kooperation mit einem Unternehmen, das bereit schien, die Nacht- und Wochenendschicht am Hilfetelefon für uns zu organisieren. Wir glaubten, dass unser zweiter Partner für die Tagschicht nun ebenso entscheiden würde und begannen, Ausstiegsszenarien zu entwickeln. Aus fast vier Jahren intensiver Arbeit für den Aufbau eines so guten Projektes verabschiedet man sich nicht sang- und klanglos. Wir haben so viel gelernt unterwegs, so viele so unterschiedliche Erfahrungen gemacht, so viel Ermutigung und Unterstützung bekommen, das war nicht einfach wegzulegen. Wir wollten den Goldstaub dieser Erfahrungen einsammeln und veröffentlichen. Und vor allem – wir wollten sichtbare Zeichen setzen, wenn wir schon aufgeben mussten. Eine zweite Absage Da war dann noch das Gespräch mit unserem zweiten Partner zu führen. Seit zwei Jahren waren wir mit ihm in Verhandlung zur Übernahme des Tagdienstes für das Hilfetelefon. Er hörte an, was wir zu berichten hatten und sagte dann sehr nüchtern: „OK, dann fangen wir eben am 15.Dezember mit dem Tagdienst an und sehen zu, wie wir das im nächsten Jahr ausbauen können.“ Uns stockte der Atem. Als wir wieder Luft holen konnten, begannen wir zu planen. Zwei Wochen lang bereiteten wir unter Hochdruck vor, was alles zu tun war. Von der zu schließenden Kooperationsvereinbarung über die Abstimmung der technischen und organisatorischen Voraussetzungen bis hin zur Öffentlichkeitskampagne, um endlich, endlich! die Freischaltung der Rufnummer auch denen bekannt zu machen, die außer den Stimmen aus ihrem Fernseher oft tagelang niemanden hören und kein Gegenüber zum Reden haben. Zwei Wochen. Doch am 09. November kam als erste E-Mail des Arbeitstages Absage Nummer 2: „Sehr geehrte Frau Schilling, ich bin ungern der Überbringer von Hiobsbotschaften, es hilft aber nichts. ... Wir werden nicht in eine Kooperation einsteigen." Freundlich grüßt YYY“ Doch dürfen wie aufgeben?
„Kein älterer Mensch sollte Weihnachten allein sein müssen“ steht auf der Startseite der SilverLine in England. Dort bereitet man sich nun schon im vierten Jahr darauf vor, in dieser Hoch-Zeit der Einsamkeit täglich bis zu 1000 Anrufe entgegen zu nehmen. Nein, wir geben nicht auf. Wir haben noch ein Zeitfenster von vier Monaten, um eine gute Lösung für den Start 2018 zu finden. Was wir jetzt vorhaben: In der Zeit, die für die meisten eine Zeit der Wärme und liebevollen Begegnung ist, wollen wir da sein für solche älteren Menschen, die sonst ganz allein sind:
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October 2022
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